Lernen in Zeiten der Schulschließung
„Ich vermisse die Schule.“ Das hätten viele nicht gedacht, dass sie das mal sagen würden. Aber in diesen Zeiten ist ja alles auf den Kopf gestellt. Lernen ohne Lehrer*in, ohne Klasse, ohne Schule, ohne Pause – geht das denn überhaupt?
Na ja, nichts ist unmöglich. Also: ohne Lehrer*in muss man sich alles in Form von Büchern, Arbeitsblättern oder auch Filmen selbst ansehen. Das ist teilweise spannend, teilweise amüsant, aber eben auch anstrengend. Ohne Klasse muss man die Fragen direkt an die Lehrkraft stellen, gibt es weniger zu lachen im Unterricht, ist eher Einzelarbeit gefragt. Ohne Schule muss man nicht Bus fahren, kann man sich auf dem Stuhl „lümmeln“, muss man keine schwere Tasche schleppen. Ohne Pause ist es langweilig, trifft man sein Freunde nicht real, kann man nicht zusammen abhängen oder Fußball spielen.
Alle Fächer müssen natürlich drankommen: In Geschichte eine Präsentation vorbereiten, in Deutsch ein Buch lesen und eine Ausarbeitung schreiben, in Bio eine Podcast-Kritik verfassen, in Latein und Französisch Grammatik und Vokabeln pauken und vieles mehr. Und dann noch jeden Tag Mathe-Aufgaben! Sportunterricht war letzte Woche auch, bei schönem Wetter. Wir sind gejoggt (leider jeder für sich) und haben danach noch etwas Krafttraining gemacht.
Aber es geht, irgendwie. Man weiß ja, dass die anderen auch dasitzen. Man kann telefonieren, chatten oder skypen. Und sich schon mal freuen. Auf die Zeit nach der Krise, wenn wir uns alle in der Schule hoffentlich wohlbehalten wieder sehen. (JR)