Das Lise macht mobil gegen Elterntaxis
Die vielen Elterntaxis, mit denen Kinder zu Unterrichtsbeginn bis vor die Schultore gebracht und zu Unterrichtsende wieder abgeholt werden, sind längst nicht mehr nur an Grundschulen, sondern auch an vielen weiterführenden Schulen ein gravierendes Problem geworden – so auch am Lise.
Täglich blockieren Unmengen von Autos die Straße, Gehwege und den Lehrerparkplatz Am Stadtpark. Vorbildliche SchülerInnen müssen nicht selten per Slalom die letzten Hunderte Meter ihres Schulwegs bewältigen und können plötzlich aufgerissenen Autotüren und zurücksetzenden Fahrzeugen häufig nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Der Schulweg ist zu einer echten Gefahr geworden – verursacht durch Mamas und Papas Bring- und Abholservice.
Fragt man Eltern, so sind sich alle einig, dass ihnen die Sicherheit ihres Kindes auf dem Schulweg sehr wichtig ist. Selbstständig und verantwortungsbewusst sollen die eigenen Kinder werden, das ist auch klar. Die meisten stimmen sogar noch zu, dass Umweltbewusstsein zunehmend wichtiger wird und man möglichst nachhaltig leben sollte. Dass das aber bedeutet, auch das eigene Verhalten zu hinterfragen oder zu ändern, ist dann längst nicht mehr so selbstverständlich.
„Eigentlich bringen wir die Kinder nicht mit dem Auto, aber gerade heute, haben wir den Bus verpasst/ war das Fahrrad platt/ haben wir einen dringenden Termin/ sollte es ja regnen ….“ , so lauteten die häufigsten Reaktionen der Eltern, die vor den Schultoren angesprochen wurden. Mag im Einzelfall stimmen, das Bild, das sich vorm Lise abzeichnet, ist aber jeden Morgen und jeden Nachmittag dasselbe: ein gefährliches Verkehrschaos, ausgelöst von den Eltern, die ihre Kinder bis vor die Tore Am Stadtpark chauffieren und kaum einen Schritt selber laufen lassen.
Engagierte Schülerinnen und Schüler sind deswegen am Freitag selbst auf die Straße gegangen und machen ganz klar: Wir wollen das hier nicht mehr am Lise!
Ausgestattet mit Plakaten, Flyern, Absperrband und Warnwesten und unterstützt von der örtlichen Polizei bezogen die verantwortungsbewussten AktivistInnen Stellung und versuchten den Eltern klarzumachen: Liebe Eltern, denkt endlich über Alternativen nach - für die Selbstständigkeit eurer eigenen Kinder, für die Sicherheit aller Kinder und für unser aller Klima! (BNE-Modul)